Meilenstein für Erweiterung des Museums Friedland
Zusammen mit Finanzminister Gerald Heere und Kulturstaatssekretär Joachim Schachtner hat Bürgermeister Andreas Friedrichs am 9. Mai 2023 den Grundstein für den zweiten Bauabschnitt des Museums Friedland gelegt. Heere zeigte sich besonders erfreut darüber, dass bei dieser Baumaßnahme die Kriterien des nachhaltigen Bauens berücksichtigt werden.
"Die Museumserweiterung ist sowohl hinsichtlich seiner zukünftigen Verwendung als auch baufachlich ein sehr spannendes und hochaktuelles Vorhaben", sagte Heere in seinem Grußwort zur Grundsteinlegung. Da die Landesregierung das Ziel hat, alle öffentlichen Liegenschaften bis 2035 in der Gesamtbilanz klimaneutral zu bewirtschaften, stehen auch die bereits laufenden Baumaßnahmen am Museum Friedland vor besonderen Herausforderungen. "Umso mehr freut es mich, dass bei dieser Baumaßnahme die Kriterien des nachhaltigen Bauens berücksichtigt werden. Im Ergebnis werden die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes mehr als erfüllt“, so Heere.
Insgesamt werden mit dem zweiten Bauabschnitt 1.370 Quadratmeter Nutzfläche neu errichtet. Während die bestehende Dauerausstellung "Fluchtpunkt Friedland“ im historischen Bahnhofsgebäude die Geschichte des Lagers bis 2015 darstellt, wird sich die Dauerausstellung im Erweiterungsbau mit der Migration nach Deutschland von 2011 bis heute beschäftigen. Vorgesehen sind Dauer- und Wechselausstellungsflächen, Aufenthaltsbereiche, Seminarräume, eine Bibliothek und Cafeteria sowie Büro- und Depoträume. Mit Kosten von rund 17 Millionen Euro ist der Neubau das derzeit größte Bauprojekt des Landes in Südniedersachsen. Der Bund fördert die Baumaßnahme mit zehn Millionen Euro.
Für den Erweiterungsbau werden die Kriterien des nachhaltigen Bauens berücksichtigt. So wird das Gebäude in Hybridbauweise errichtet, das heißt, der erdberührte Teil und die Treppenhauskerne werden in Stahlbeton errichtet, die oberen Geschosse dagegen bestehen aus Holzbindern mit Holztafelwänden und Zellulosedämmung. Für die Außenwände und die Dachflächen wurde eine Ökobilanz erstellt. Die Gebäudehülle zeichnet sich durch eine sehr gute Dämmung aus, die Fensterflächen sind dreifach verglast. Die Wärmerückgewinnung der raumlufttechnischen Anlage und die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung des Nahwärmenetzes sind hocheffizient.
Im Rahmen der Grundsteinlegung wurde auch eine Zeitkapsel befüllt. Diese enthält neben aktuellen Titelblättern von Tageszeitungen unter anderem eine Sammlung mit persönlichen Ideen und Wünschen, wie Friedland im Jahr 2073 aussehen könnte. Die Kapsel wird für die nächsten 50 oder mehr Jahre verschlossen.
Erster Hammerschlag mit (von links): Andreas Friedrichs (Bürgermeister der Gemeinde Friedland), Anett Janiszewski (stellv. Leiterin des Staatl. Baumanagements Südniedersachsen), Finanzminister Heere und Kulturstaatssekretär Schachtner