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Kommunale Wärmeplanung



Auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung

Die Wärmewende beginnt bei und mit uns: Unsere Art zu heizen beeinflusst nicht nur das Klima, sondern auch unsere Energiekosten. Aktuell wird ein Großteil der Wärme noch aus fossilen Energiequellen wie Gas und Öl gewonnen. Genau hier setzt die kommunale Wärmeplanung an. Sie zeigt auf, wie wir die Wärmeversorgung vor Ort zukunftsfähig, umweltschonend und bezahlbar gestalten können – mit dem Ziel, langfristig klimaneutral zu werden.

Die Idee dahinter: Schritt für Schritt zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung – gut durchdacht, sozial ausgewogen und im engen Schulterschluss mit allen Beteiligten. Die Wärmeplanung dient Friedland als strategischer Leitfaden, der Orientierung gibt und neue Wege aufzeigt – für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft, Politik und Energieversorger.

Fragen und Antworten zur kommunalen Wärmeplanung

Was versteht man unter kommunaler Wärmeplanung?

Bei der kommunalen Wärmeplanung handelt es sich um ein langfristig ausgerichtetes Konzept, das aufzeigt, wie die Wärmeversorgung in unserer Gemeinde klimaneutral gestaltet werden kann. Es geht darum, verschiedene Technologien wie Wärmenetze, Wärmepumpen oder Solarthermie sinnvoll zu kombinieren und gezielt einzusetzen – je nach örtlichen Gegebenheiten.

Warum erstellt Friedland eine Wärmeplanung?

Heizen mit fossilen Energien belastet das Klima und den Geldbeutel: Durch verschiedene Faktoren wie den steigenden CO₂-Preis wird Heizen künftig teurer. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, spätestens 2045 klimaneutral zu sein, das Land Niedersachsen spätestens bis 2040. Da etwa die Hälfte des Energieverbrauchs auf den Wärmesektor entfällt, ist eine Umstellung in diesem Bereich essenziell. Die kommunale Wärmeplanung hilft, diesen Wandel lokal angepasst und vorausschauend zu gestalten.

Muss ich jetzt meine Heizung austauschen?

Nein. Die kommunale Wärmeplanung ist ein Orientierungsrahmen – sie verpflichtet niemanden unmittelbar zum Handeln. Vielmehr zeigt sie, welche Lösungen in bestimmten Gebieten oder Ortsteilen technisch und wirtschaftlich sinnvoll wären.


Zur Einordnung: Laut aktuellem Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen Heizungen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten künftig mindestens zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für bestehende Heizsysteme gibt es Übergangsregelungen. Der Austausch ist erst nötig, wenn bestimmte Altersgrenzen überschritten sind oder Geräte irreparabel defekt sind. Die Wärmeplanung kann dabei helfen, frühzeitig Alternativen zu erkennen.

Welchen Nutzen habe ich als Eigentümer:in vom Wärmeplan?

Der Wärmeplan sorgt für Transparenz und Planungssicherheit. Er zeigt, wie die Wärmewende vor Ort gelingen kann – sei es über zentrale Lösungen wie Wärmenetze oder durch Informationen und Unterstützung für dezentrale Alternativen. Eigentümer:innen erhalten frühzeitig Hinweise, welche Versorgungsoptionen künftig in ihrer Umgebung verfügbar sein könnten – eine wertvolle Orientierungshilfe bei Investitionsentscheidungen.

Wichtig: Die Wärmeplanung spricht keine Empfehlungen für einzelne Gebäude aus, sondern bewertet Gebiete hinsichtlich technischer und wirtschaftlicher Möglichkeiten. Eine individuelle Beratung kann sie nicht ersetzen.

Wie läuft der Planungsprozess ab?

Zu Beginn wird erhoben, wie aktuell in Friedland geheizt wird. Daraufhin wird untersucht, in welchen Bereichen erneuerbare Energien genutzt werden könnten. Auf dieser Grundlage entsteht ein Zielbild für das Jahr 2045, das konkrete Maßnahmen und Handlungsschritte beinhaltet. 2026 soll der finale Wärmeplan vorliegen.

Die kommunale Wärmeplanung umfasst folgende Phasen:

  • Bestandsaufnahme: Erhebung der aktuellen Versorgungssituation – welche Energieträger werden genutzt? Wie hoch ist der Wärmebedarf?
  • Potenzialanalyse: Identifizierung von Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien und lokaler Ressourcen.
  • Zielbild: Entwicklung eines Zukunftsszenarios, wie der Wärmebedarf klimaneutral gedeckt werden kann
  • Maßnahmen und Strategie: Erstellung eines Umsetzungsfahrplans mit konkreten, priorisierten Vorschlägen

Kann ich mich beteiligen?

Ja! Die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger ist ein zentraler Bestandteil des Planungsprozesses. Über diese Website sowie weitere Informationskanäle werden Sie regelmäßig über den Fortschritt informiert. Zudem sind Veranstaltungen geplant, bei denen Sie Einblicke in die Ergebnisse erhalten und Ihre Fragen einbringen können.

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Weiterführende Links

Informationsseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie – mit Heizungswegweiser, Eignungsanalyse Wärmepumpe sowie Übersichten zu Förderung und Energieberatung.

https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Navigation/DE/Home/home.html

Umfangreiche Informationen zur Wärmeplanung stellt das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KKW) der Deutschen Energie-Agentur dena bereit.

https://www.kww-halle.de/

Das Glossar des Hamburg Instituts erklärt Fachbegriffe rund um die kommunale Wärmeplanung.

https://www.hamburg-institut.com/leistungen/erneuerbare-waerme/kommunale-waermeplanung/glossar-kommunale-waermeplanung/

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Kontakt für Fragen zur kommunalen Wärmeplanung
Paul Götsch, Email: goetsch@friedland.de, Tel. 05504 802 22

Förderung der Maßnahme

Das Vorhaben wird mit dem Titel "KSI: Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Gemeinde Friedland im Verbund mit dem Flecken Adelebsen und der Gemeinde Gleichen" (Förderkennzeichen: 67K28229A) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert. Die Laufzeit beträgt 12 Monate.

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